Online-Seminar aus der Reihe „NS-Filme kritisch hinterfragt
“Der Mann, der Sherlock Holmes war” (1937) ist eine Mischung aus Krimikomödie und Abenteuerfilm, die vor allem durch die Hauptdarsteller Hans Albers und Heinz Rühmann überzeugt. Die Geschichte folgt zwei Hochstaplern, die sich als Sherlock Holmes und Dr. Watson ausgeben und dabei ungewollt in einen echten Kriminalfall verwickelt werden. Mit Witz, Tempo und einem Hauch Melancholie spielt der Film gekonnt mit den Themen Identität und Täuschung. Bis heute gilt er als Klassiker des deutschen Kinos, der durch sein humorvolles Spiel und die charismatischen Darsteller begeistert. Allerdings entstand der Film während des Nationalsozialismus und steht somit im Kontext politischer Einflussnahme und Repression. Die Unterhaltungsindustrie diente unter Propagandaminister Joseph Goebbels als zentrales Kommunikationsmittel des Regimes. Künstler waren massivem Druck ausgesetzt – wer sich nicht den politischen Vorgaben unterordnete, riskierte Berufsverbote oder andere Repressalien.
Im Rahmen des Online-Seminars beleuchten wir die Rolle der Filmindustrie während der NS-Zeit, insbesondere das Schicksal jüdischer Künstler, die systematischer Verfolgung und Entrechtung ausgesetzt waren. Zudem untersuchen wir, inwieweit die Filmbranche für nationalsozialistische Propaganda genutzt wurde, welche antisemitischen Narrative verbreitet wurden und unter welchem Druck einzelne Künstler standen.
Die Teilnahme am Seminar ist kostenfrei.